Jonas Kampus 31. Januar 2024

SNB-Klima-Aktionär:innen reichen Anträge ein

Rund 80 Aktionär:innen der SNB reichen heute 8 Traktandierungsbegehren für die diesjährige Generalversammlung ein, um einen umweltfreundlicheren Kurs von der Nationalbank zu fordern. Die Anträge fordern mehr Transparenz, mehr Aufsichtsverantwortung des Bankrates bezüglich Klima- und Biodiversitätsrisiken, sowie einen wissenschaftlichen Beirat für die SNB.

Die SNB steht seit einigen Jahren in der Kritik, weil diese immer noch riesige Summen in fossile Konzerne investiert, wie etwa sieben Milliarden in Frackingunternehmen. Auch berücksichtigt sie die wachsenden Klima- und Biodiversitätsrisiken nicht genügend bei ihren Tätigkeiten Wie bereits für die letztjährige Generalversammlung, haben Aktionär:innen auch dieses Jahr wieder Trakandierungsbegehren zuhanden der Generalversammlung eingereicht. Diese wurden vorab juristisch überprüft und sind gemäss dem Nationalbankgesetz rechtlich korrekt und müssten daher den Aktionär:innen an der diesjährigen Generalversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden.

“Im Vergleich zu anderen Zentralbanken nimmt die SNB ihre Verantwortung bei der Bewältigung der  Klima- und Biodiversitätskrisen weiterhin nicht ernst. Unsere Anträge bezwecken den Grundstein für eine umweltfreundliche und zukunftsorientierte Geld-, Währungs- und Anlagepolitik der SNB”, meint Asti Roesle, zuständig für Finanzplatz und Klima bei der Klima-Allianz Schweiz.

Bankrat muss Aufsichtsverantwortung wahrnehmen

Der erste Antrag der Aktionär:innen fordert, dass die SNB explizit ausweisen muss, inwiefern ihre Geld-, Währungs- und Anlagepolitik zur Einhaltung der 1.5-Grad-Grenze und Erhalt der Biodiversität dient. Dieser Antrag stützt sich dabei auf die seit Anfang dieses Jahres gültige Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange.

Zwei weitere Anträge fordern, dass der Bankrat sicherstellen soll, ob die SNB Klima- und Biodiversitätsrisiken in ihren Tätigkeiten berücksichtigt und zur Einhaltung der 1.5-Grad-Grenze und Erhalt der Biodiversität beiträgt.

Die restlichen Anträge fordern eine Ausweitung des Direktoriums, eine explizite Inkludierung von Personen mit ausgewiesenen Kenntnissen in den Bereichen Klima und Umwelt im Bankrat, sowie die Schaffung eines wissenschaftlichen Beirates. Dieser sollte unter anderem begutachten, nach welchen Normen und Werten der Schweiz die SNB handeln muss und ob die Geldpolitik der SNB dem Gesamtinteresse des Landes dient.

Claudia Eisenring, Aktionärin der SNB, sagt: “Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Klimakrise treiben auch in der Schweiz die Inflation an. Gleichzeitig investiert die SNB weiterhin Milliarden in Unternehmen, welche durch Fracking die Klimakrise vorantreiben und die Lebensgrundlage zerstören.”

Die Anträge wurden bei der SNB termingerecht eingereicht und müssten nun vom Bankrat für die Generalversammlung am 26. April in Bern traktandiert werden.